Inner kingdoms
"Ici demeure la paroi rougie sauf à l'endroit , nettement marqué, où la main était posée; là, une main vit sa vie, une main rougie, qui se souvient de son contact avec la paroi. "
Georges Didi - Hubermann, la ressemblance par contact, 2008
Das Leben hinterlässt Spuren. Linien im Stein, Kerben im Lehm, Furchen im Sand.
Alles, was uns begegnet, formt, bewegt, prägt. Unsere inneren Welten gleichen Lehm, vom Außen geknetet, gedrückt, zerfurcht, bis darin Gebirge aufsteigen, Täler sich senken und Schluchten sich ziehen – Landschaften, die nur uns gehören.
Selten treten unsere inneren Welten klar ans Licht. Meist bleiben sie verschleiert, verborgen, oft unbewusst. Wir ahnen die Schatten ihrer Gestalten an der Oberfläche; manche ruhen so tief, dass sie wie Fossilien im Dunkel verharren, das Licht der äußeren Welt nie erblickend.
Immer gegenwärtig, immer wirksam, entfalten sie einen stillen Reichtum. Landschaften von unermesslicher Komplexität, unbegrenzten Nuancen, einzigartig geformt von Erleben und Erinnerung, geheimnisvoll und kraftvoll, die uns auf stille Weise stets begleiten.
Jedes Bild ist eine Öffnung, ein feiner Riss, eine Begegnung der inneren Welten des Betrachters und des Künstlers. Es ist das, was wir sehen, und zugleich das, was uns von der anderen Seite ansieht – ein Austausch im Stillen, in der fragilen Intimität zweier sich berührenden Blicke.
